Schlafapnoesyndrom

Therapie des obstruktives Schlafapnoesyndromes

Die konservative Behandlung der Schlafapnoe mittels CPAP ( continous positive airway pressure ) - Atemtherapiegeräten stellt den international anerkannten „Goldstandard“ dar. Die Geräte haben ein Gebläse, welches über einen Schlauch mit einer Maske verbunden ist, die mittels Kopfbändern halt gibt und um die Nase ( oder um Mund und Nase ) angelegt wird. Dieser kontinuerliche positive Luftstrom, mit einem Druck von 5 bis 20 mbar, über eine Maske zugeführt, hält die Atemwege offen und „schient“ sie sozusagen. Es handelt sich dabei um Raumluft, die zugeführt wird. Die CPAP-Therapie ist keine Sauerstofftherapie.


Wir teilen nicht die Euphorie vieler Kollegen, mit Operationen ein manifestes OSAS abschließend adäquat therapieren zu können. Ist jedoch die Nasenatmung deutlich eingeschränkt, so kann eine Begradigung der Nasenscheidewand und eine Verkleinerung der Nasenmuscheln sehr hilfreich sein. Dadurch kann der notwendige Therapiedruck deutlich gesenkt und die Akzeptanz der Maske verbessert werden. Ein typisches Problem der CPAP-Therapie stellen Makenundichtigkeiten dar, die meist bei höheren Therapiedrücken auftreten. Unter Umständen wird der Luftstrom durch diese Leckagen zwischen Maske und Gesicht dann in Richtung der Augen geführt, wodurch sich der Patient naturgemäß sehr gestört fühlt und sich die Maske in der Nacht dann irgendwann abnimmt. Die Nutzungsdauer der CPAP-Therapie liegt bei Therapieproblemen erfahrungsgemäß dann nur bei wenigen Stunden oder gar keiner Anwendung. Wobei Anwendungszeiten für mindestens 5-6 Stunden in der Nacht erforderlich sind, um die CPAP-Therapie suffizient zu gestalten. Ohne CPAP-Therapie ist die Schlafapnoe nicht behandelt und birgt die bekannten folgenschweren, gesundheitlichen Risiken wie bereits erwähnt.


Hilfreich ist bei Therapieproblemen die APAP-Therapie ( automatischer positiver Luftstrom ) bei der sich der Therapiedruck in der Nacht selbständig anpasst. Bei anhaltenden Atemaussetzern reguliert das Gerät selbst den Therapiedruck, individuell in einem vorgegebenen Druckbereich, höher und bei fehlenden Atempausen wieder runter. Diese Therapieform wird von vielen Patienten als sehr viel angenehmer empfunden, wenn gleich sie nicht für jeden Patienten, wegen möglicherweise auftretenden zentralen Apnoen, geeignet ist.


Erscheint die CPAP-Therapie dem Patienten unmöglich, etwa wegen des Gegendrucks beim Ausatmen, weicht man meist auf die Bilevel-Therapie aus.

In der Regel muss die Therapie lebenslang angewendet werden. Das Absetzen der Therapie kann zur Folge haben, dass die Symptome wieder auftreten. Der Schlaf wird erholsam, wenn man die Therapie regelmäßig und konsequent durchführt.


> Alternative Therapieoptionen des obstruktiven Schlafapnoesyndromes <

Nicht jeder Patient braucht eine nächtliche Atmungsunterstützung mit einer Maske. Gerne beraten wir Sie auch schlafmedizinisch über alternative Therapieoptionen wie eine Rückenlageverhinderungsweste, die nur die Seitenlage ermöglicht oder eine Unterkiefer-Protrussionsschiene ( Unterkiefer-Vorschub-Schiene bzw. Schnarcher-Schiene ), die durch einen schlafmedizinisch erfahrenen Zahnarzt angepasst wird.

Eine weitere mögliche Alternative zur CPAP-Therapie ist die mechanische Schienung des Rachenraums mit einem nasopharyngealen Stent. Der Stent wird vor dem Schlafen vom Patienten selbst eingesetzt und morgens wieder aus der Nase gezogen und gereinigt. Zusätzlich zur einfachen Anwendung ist die Unabhängigkeit von Pumpen, Masken und Strom vorteilhaft.

Für einige wenige Patienten kommt die Upper airway Stimulation (UAS), die eine milde Stimulation des Unterzungennerv bewirkt, in Frage. Dieser implantierte Schrittmacher befindet sich derzeit noch in der Erprobungsphase.

Das Spielen des Drigeridoos kann zu einer aktiven Kräftigung der beim Schnarchen und der Schlafapnoe erschlafften Rachenmuskulatur führen. Ein ähnliches aktives Rachenmuskeltraining gelingt in einigen Fällen auch mit speziellen Atem-Trainingsgeräten ( „Spirotiger“ ). Wenn man auf eine Maske verzichten möchte, muss man das Training am besten täglich durchführen, um einen positiven Effekt zu verspüren. Leider gibt es bisher zu diesen einzelnen Therapieansätzen bei zu geringer Datenlage noch keine gesicherte Evidenz.

Eine alleinige nächtliche Sauerstofftherapie ist nur Therapie der zweiten Wahl, aber vielleicht besser als gar keine Therapie der Schlafapnoe. Die Sauerstoffwerte in der Nacht werden durch die Sauerstofftherapie in der Nacht zwar normalisiert, dennoch verbleiben die Atemaussetzer, die nachts dem Körper Stress verursachen und unter Umständen nachts den Blutdruck nicht absinken lassen. Auch hemmt der Stress in der Nacht durch die häufigen Atempausen den Fettabbau, der zur Gewichtsreduktion nun einmal notwendig ist.









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